Welche Berufe kannst du eigentlich nach einem Psychologie Studium ergreifen? Und welche Jobs gibt es für Psychologen in den unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Coaching, Psychologische Beratung oder Forschung? Wir haben einen ausführlichen Überblick erstellt. Lerne hier deine Karriereperspektiven kennen!
"Der Arbeitsmarkt für Psychologen ist äußerst vielfältig, jeder findet seinen persönlichen Arbeitsbereich."
So oder so ähnlich heißt es immer wieder auf den Webseiten der Hochschulen oder in Artikeln über das Psychologie Studium. Auch die Studierenden in unseren eigens durchgeführten Erfahrungsberichten nennen als Grund für die Wahl des jeweiligen Psychologie Studiums oft die Brandbreite der Berufsmöglichkeiten. Doch was genau kann man mit einem Psychologie Studium machen?
Du kannst mit einem Psychologie-Abschluss nicht nur in den therapeutischen Bereich gehen, sondern durchaus in sehr vielen Arbeitsumgebungen eine Anstellung finden. Experten mit psychologischen Kenntnissen sind in vielen Branchen begehrt. Nachfolgend findest du einen großen Überblick über zahlreiche Berufe, die (auch) Absolventen eines Psychologie Studiums offenstehen.
Unterteilung in Einsatzbereiche
Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten ist es sinnvoll, die verschiedenen Einsatzbereiche zu unterteilen. Wir haben dafür die Oberbegriffe "Wirtschaft und Management", "Gesundheit (Analyse, Beratung, Therapie)" sowie "Bildung und Coaching" gewählt.
Berufe in Wirtschaft und Management
Berufe in Wirtschaft und Management
Im Psychologie Studium wirst du sicher oft hören, dass Psychologen in der Wirtschaft viele Jobs finden können. Allerdings ist "in der Wirtschaft" ein sehr weit gefasster Begriff. Für einen konkreten Einblick findest du hier eine ausführliche Übersicht der möglichen Psychologie-Berufe in der Wirtschaft. Dabei haben wir noch eine weitere Unterteilung nach Branchen vorgenommen.
Wir stellen dir Jobs im Personalwesen, dem Marketing, der Unternehmensberatung und weiteren Berufszweigen vor. Die Berufsbezeichnungen sind immer andere, inhaltlich kann es bei den Jobs aber hin und wieder zu Überschneidungen kommen.
Studiengänge für den Bereich Wirtschaft und Management finden
Im Bereich Personal / Human Resources / Recruiting gibt es sicherlich mit die größte Zahl passender Berufe. Grundsätzlich kann man zusammenfassen, dass Psychologen von der Personalauswahl über die Personalentwicklung und Personalberatung bis zur Führungskräfteentwicklung hier viele Arbeitsmöglichkeiten finden. Wir stellen dir einige Beispiele vor:
Recruiter
Als Recruiter ist man dafür verantwortlich, für offene Stellen den passenden Bewerber zu finden. Dies geht zum einen über die gezielte Direktansprache (z.B. "Abwerben" bei anderen Firmen) oder auch über das Veröffentlichen von Stellenausschreibungen. Dazu gehört, dass man die Kompetenzen und Eigenschaften, die der Bewerber mitbringen sollte, zusammenstellt und ausformuliert.
Des Weiteren ist man als Recruiter für die Auswahl geeigneter Kandidaten aus den eingegangenen Bewerbungen sowie die Durchführung der Auswahlverfahren (Assessment Center, Probearbeitstage) bis hin zur Zusage bzw. Absage verantwortlich.
Eine Stelle als Recruiter wird entweder direkt von Unternehmen für ihre eigene Belegschaft oder von Personaldienstleistern, die für mehrere Firmen die Personalauswahl durchführen, ausgeschrieben.
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Human Resource Manager
Der HR Manager (auch Personalmanager oder Personalreferent genannt) ist für alle Belange rund um das Personalwesen zuständig, wie z.B. Einstellung, Weiterentwicklung und Betreuung der Beschäftigten. Als HR Manager begleitet man Entwicklungsmaßnahmen für Mitarbeiter und beobachtet und evaluiert diese. Ebenso wie der Recruiter ist der Personalmanager auch für die Ausschreibung und Besetzung offener Stellen (Bewerbungsverfahren, Assessment Center, etc.) sowie die Abwicklung von Kündigungen zuständig.
Human Resource Manager werden meist in größeren Unternehmen mit eigenen Personalabteilungen eingesetzt.
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Personalentwickler
Für Unternehmen ist die ständige Weiterbildung und -entwicklung ihrer Mitarbeiter sehr wichtig. Zum einen profitiert natürlich das Unternehmen vom Know-how des Mitarbeiters, zum anderen erhöht es die Mitarbeiterzufriedenheit, wenn man gefördert wird. An dieser Stelle kommen Personalentwickler ins Spiel. Sie konzipieren Personalentwicklungsmaßnahmen, indem sie eine Beratung für Mitarbeiter anbieten, den Qualifizierungsbedarf individuell ermitteln und die entsprechenden Angebote recherchieren und durchführen. Der Aufgabenbereich hängt stark von der Größe des Unternehmens ab. Je größer die Firma, desto spezialisierter sind auch ihre Mitarbeiter im Personalbereich. In kleineren Firmen sind Allrounder gefragt.
Nach deinem Psychologie Studium kannst du passende Berufsmöglichkeiten meist in größeren Unternehmen mit eigener Personalabteilung oder bei Personaldienstleistern finden.
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Personalberater / Personalvermittler
Wenn Unternehmen ihre Personalauswahl outsourcen, kommen Personalberater oder Personalvermittler zum Einsatz. Sie agieren wie Personalmanager bzw. Recruiter und suchen für das Kunden-Unternehmen die richtigen Bewerber für offene Stellen aus. Meist gehört zu dem Beruf auch das aktive Ansprechen von potenziellen neuen Kunden über Kaltakquise bzw. weitere Akquisemaßnahmen. Man sollte also keine Scheu haben, Vertriebstelefonate zu führen.
Als Arbeitgeber für Absolventen eines Psychologie Studiums, die einen Beruf als Personalberater bzw. Personalvermittler anstreben, kommen vor allem Personaldienstleister in Frage.
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Marketing
Wenn du dir die Frage stellst was du nach deinem Psychologie Studium machen sollst, gibt es auch im Marketing viele interessante Berufe für Psychologen bzw. Absolventen eines Psychologie Studiums. Nicht nur im Online-Segment, sondern auch in anderen Bereichen der Werbe- und Medienbranche finden sich Einsatzfelder und gute Berufsaussichten. Wir stellen dir hier einige Jobs vor:
Online-Marketing-Manager
Wer sich gerne und viel mit der Online-Branche beschäftigt, ist vielleicht mit einer Stelle als Online-Marketing-Manager gut beraten. Das Arbeitsfeld ist breit gefächert – je nach Art und Größe des Unternehmens sind Allrounder oder auch Spezialisten für einzelne Bereiche gefragt. Online-Marketing-Manager entwickeln eine zielführende Strategie und setzen diese dann mit Hilfe der verschiedensten Tools um. Von Bannerschaltung über Suchmaschinenwerbung bis zu Maßnahmen im mobilen Internet reichen die Aufgaben.
Der Beruf wird sowohl von Agenturen (Werbe-, Media-, Internetagenturen) als auch von Wirtschaftsunternehmen ausgeschrieben.
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Innovationsmarketing
Dieser Beruf sieht auf den ersten Blick sicherlich nicht nur für Absolventen eines Psychologie Studiums sehr interessant aus. Hierbei handelt es sich um ein Arbeitsgebiet, das viel Recherche und Datenanalyse mit Strategieentwicklung verbindet. Um aktuelle und zukünftige Trends in der Gesellschaft zu eruieren und in zukunftsfähige Konzepte umzusetzen, sollte man ein Gespür für eben diese Trends und Signale haben. In diesem Beruf berät man Firmen bei der Ausrichtung und Weiterentwicklung des Produkt- und Dienstleistungsangebots und trägt so zum Erhalt bzw. Wachstum bei.
Wenn es dich in diese Richtung nach deinem Psychologie Studium zieht, dann sind potentielle Arbeitgeber beispielsweise Werbe- und Kommunikationsagenturen sowie Unternehmensberatungen.
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Produktentwickler
Produktentwickler bzw. Produktmanager konzipieren unterschiedlichste Produkte der Gebrauchs- und Investitionsgüterindustrie. Dabei sind sie verantwortlich für die Entwicklung eines Produkts von der Idee bis zur Markteinführung. Ist das Produkt am Markt, besteht die Aufgabe darin, ständige Verbesserungen durchzuführen, Erweiterungen zu testen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Für diesen Beruf kommen unterschiedlichste Firmen in Frage – von Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie über Online-Shops bis zu Agenturen.
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(Strategic) Planner
Dieser Jobtitel bezeichnet jemanden, der (meist im Auftrag eines Kunden) Kommunikations- und Werbestrategien entwickelt und plant. Innerhalb dieses strategischen, also langfristig orientierten Marketings sind Experten gefordert, die zukünftige Entwicklungen in der Gesellschaft beobachten und diese in einen Umsetzungsplan wandeln.
Wenn du nach deinem Psychologie Studium einen solchen Job ausüben möchtest, dann wirst du allem in Werbe- und Kommunikationsagenturen fündig.
Consulting / Unternehmensberatung
Wer ein Psychologie Studium erfolgreich abgeschlossen hat, dem stehen auch Einsatzgebiete innerhalb vermeintlich von Juristen oder BWLern geprägten Berufen wie dem Consulting offen. So gibt es zum Beispiel verschiedene Unternehmensberatungen für Arbeits- und Organisationsberatung, die unter anderem folgende Stellen anbieten:
Organisationsentwicklung / Change Management
In diesem Beruf geht es für Psychologen darum, Veränderungsprozesse in Unternehmen erfolgreich zu gestalten. Ein Berater in diesem Aufgabengebiet bearbeitet und betreut ein Projekt von der Analyse über die Planung und Konzeption bis zur Umsetzung und nachhaltigen Sicherung der Veränderung. Zum Aufgabenfeld kann u.a. auch gehören, Kommunikationsstrategien zu entwickeln und Workshops oder Großgruppen-Veranstaltungen zu moderieren, die bei komplexen Veränderungen wie z.B. Restrukturierungen und Firmenübernahmen mit den Mitarbeitern durchgeführt werden.
Arbeitgeber sind entweder Unternehmensberatungen oder auch die Unternehmen selbst, die Inhouse-Consulting betreiben.
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Personal- und Führungskräfteentwicklung
Dies ist ein klassisches Feld der Unternehmensberatung und insbesondere für ehemalige Psychologie-Studierende als Beruf geeignet. Als Berater für Personal- und Führungskräfteentwicklung unterstützt man ein Unternehmen bei der Weiterentwicklung seiner Personalstrategie. Ein oft genutztes Fachwort dafür ist das Human Capital Management. Als Berater durchleuchtet man die Strukturen des Kundenunternehmens bzw. führt Gespräche mit den Mitarbeitern und Führungskräften. Auf Basis dieser Erkenntnisse erstellt man dann u.a. Workshops, Schulungen, Trainings, Moderationen, Teamentwicklung, Supervision oder Coachings.
User Experience Consultant
Ein etwas außergewöhnlicher Beruf ist der des User Interface Consultants. In Zeiten einer immer größeren Vernetzung und mehr technischen Geräten im Haushalt, hat dieser Bereich aber eine gute Zukunftsperspektive. Als User Experience Consultant ist man verantwortlich dafür, dass ein Produkt (z.B. eine Smartphone-App) möglichst einfach und logisch zu bedienen ist. Um dies herauszufinden, führt man Usability-Studien sowie Anforderungsanalysen (Vor-Ort-Beobachtung, Interviews, Fokusgruppen etc.) durch und steuert den Umsetzungsprozess.
Wenn du nach deinem Psychologie Studium mit dem Gedanken spielst in diesem Bereich zu arbeiten, wirst du vor allem bei Agenturen, aber auch bei Onlinegame-Herstellern Stellenanzeigen finden.
Marktforschung
Mathematik und vor allem Statistik sind in den ersten Semestern eines Psychologie Studiums die wohl umfangreichsten und schwersten Fächer. Hier werden die Grundlagen für zahlreiche verschiedene Berufsfelder gelegt, unter anderem in der Werbe- und Marktforschung.
Referent / Consultant Marktforschung
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Jobtitel für diesen Beruf, wobei Referent Marktforschung und Consultant wohl die bekanntesten sind. Als in der Marktforschung tätiger Psychologe ist man für die Entwicklung, Durchführung, Steuerung und Auswertung von Befragungen zuständig. Seien es Umfragen zur Kundenzufriedenheit oder die Markt-, Wettbewerbs- und Kundennutzenforschung – das Einsatzgebiet ist breit gefächert.
Große Unternehmen haben eigene Marktforschungsabteilungen, kleinere Firmen kaufen diese Leistung von Agenturen und Dienstleistern ein. Zum Aufgabengebiet kann dementsprechend auch noch die Beratung und Betreuung der Kunden und die Durchführung von Angebots- und Ergebnispräsentationen gehören.
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Weitere Jobs
Wenn du trotz der vielen Beispiele immer noch nicht so richtig weißt, was du nach deinem Psychologie Studium machen kannst, haben wir hier für dich noch weitere Infos über teilweise sehr spezialisierte Berufsfelder in der Wirtschaft. Diese Optionen liegen nicht immer direkt auf der Hand und wir wollen sie dir nicht vorenthalten. Vielleicht findest du ja hierbei etwas, was dich interessiert und wo du deinen zukünftigen Weg als Psychologe sehen kannst.
Journalismus
Wer gerne und gut schreiben kann, findet nach dem Studienabschluss möglicherweise auch seinen Traumberuf im Bereich Journalismus. So gibt es zum Beispiel Fachmagazine, die Redakteure mit psychologischem Know-how suchen. Oder auch Ghostwriter Agenturen, die freiberufliche Mitarbeiter zur Erstellung zum Beispiel von Abschluss- oder Doktorarbeiten für ihre Kunden suchen, kommen als Arbeitgeber in Frage.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Das betriebliche Gesundheitsmanagement kümmert sich unter anderem darum, dass die Mitarbeiter gesund bleiben. Dazu führt man Befragungen durch und analysiert die Arbeitsplatzgestaltung. Als weitere Aufgaben zählen die Planung, Koordination und Durchführung von Gesundheitsmaßnahmen zum Arbeitsgebiet. Des Weiteren gehört die Konzeption und Durchführung von Trainings sowie das Erarbeiten von Maßnahmen zur Verbesserung von Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit zum Arbeitsalltag.
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Verkaufspsychologe
Firmen, die Außendienstmitarbeiter im Vertrieb einsetzen, statten diese oft mit zahlreichen Verkaufsunterlagen aus. Von der Kurzpräsentation auf dem iPad bis zur Gestaltung von Informationsbroschüren reicht das Spektrum. Aber welche Gestaltung bringt den potenziellen Kunden dazu, Vertrauen zu entwickeln und das Produkt zu kaufen? Hier kommt die Verkaufspsychologie zum Einsatz. Als Verkaufspsychologie ist man mitverantwortlich für die Gestaltung der Präsentations- und Verkaufsunterlagen, führt Verkaufstraining mit den Mitarbeitern durch und entwickelt Verkaufsförderungskampagnen.
Berufe im Gesundheitswesen
Berufe in der Gesundheit (Analyse, Beratung, Therapie)
Dies ist der typische Bereich, in dem Psychologen nach ihrem Studium arbeiten. Mehr als die Hälfte aller Psychologen ist vor allem in der Klinischen bzw. Rehabilitationspsychologie sowie Psychotherapie tätig. Zusätzlich gibt es aber noch weitere interessante Bereiche. Wir stellen nachfolgend zahlreiche Berufe vor.
Dies ist sicherlich der Bereich, den die meisten Interessenten vor Augen haben, wenn sie sich mit dem Psychologie Studium beschäftigen. Mit "Klinischer Psychologie" ist ein Studienabsolvent gemeint, der über das Know-how verfügt, um psychische Störungen zu diagnostizieren, allerdings darf und kann er sie dann noch nicht therapieren. Das ist ein wichtiger Unterschied!
Um auch in der Psychotherapie tätig zu werden, muss man nach dem Master noch eine weitere Ausbildung machen, die drei bis fünf Jahre dauert. Mehr dazu haben wir in unserer Rubrik Psychologie Ausbildung zusammengestellt.
In das Berufsfeld Psychotherapie bzw. Klinische Psychologie fallen zum Beispiel folgende Arbeitsbereiche:
Selbstständiger Therapeut
Eine oft genannte Berufsmöglichkeit für Psychologen mit entsprechender Ausbildung ist die Selbständigkeit in einer eigenen oder Gemeinschaftspraxis. Man sollte aber wissen, dass die Zahl der Psychotherapie-Praxen pro Stadt begrenzt ist. Wer sich mit einer eigenen Praxis niederlassen will, muss entweder eine bestehende Praxis mit Kassenzulassung kaufen (in der z.B. der Besitzer in Ruhestand geht) oder die entsprechende Kassenzulassung langwierig und mit Glück zugeteilt bekommen. Zuständig dafür ist die Kassenärztliche Vereinigung.
Hat man die Zulassung mit einer Praxis, muss man als Selbständiger natürlich ein unternehmerisches Risiko tragen, hat aber auch die Chance auf ein überdurchschnittliches Einkommen und natürlich die Freiheit, seine Arbeit zu gestalten, wie man möchte.
Psychologischer Dienst
Unter diese Kategorie können die unterschiedlichsten Aufgaben fallen. Vor allem bei öffentlichen Einrichtungen wie der Polizei, Feuerwehr oder Bundeswehr kommen Psychologen zum Einsatz, die den Beschäftigten bei sämtlichen Fragen und Problemen zur Seite stehen. Das können zum Beispiel die Nachsorge nach posttraumatischen Belastungsstörungen, die Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen oder Aufbau und Führung von Selbsthilfegruppen sein. Nicht immer ist eine Approbation als Psychologischer Psychotherapeut eine Voraussetzung, sie wird aber meistens bevorzugt.
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Psychoonkologe
Vor allem Krankenhäuser beschäftigen Psychoonkologen. In der Palliativabteilung und Onkologie unterstützt man Menschen mit einer Krebs- oder anderen tödlich verlaufenden Erkrankung. Durch Krankheiten wie Krebs entwickeln Betroffene oft psychische Störungen. Damit es soweit nicht kommt oder um bei der Bewältigung zu helfen, werden Psychologen eingesetzt.
Psychologe in der Geriatrie oder Neuropsychologie
Die Neuropsychologie ist eine Arbeitsrichtung der Psychologie und beschäftigt sich mit den Folgen von Gehirnerkrankungen auf die geistige Leistungsfähigkeit, auf das Sozialverhalten und auf das psychische Erleben. In den Aufgabenbereich des Neuropsychologen in der Geriatrie fällt daher insbesondere die neuropsychologische Untersuchung des geistigen Leistungsvermögens zum Beispiel nach Schlaganfällen oder bei Demenz.
Psychosoziale Beratung
Im Unterschied zur Psychotherapie benötigt man für einen Job in der psychosozialen Beratung (Abkürzung PSB) nicht unbedingt eine weitergehende Ausbildung. Allerdings gehen beide Themenfelder oft Hand in Hand, sodass selbstverständlich auch ausgebildete Psychotherapeuten in der psychosozialen Beratung arbeiten können. Je nach Beruf sind Zusatzausbildungen bzw. Weiterbildungen gewünscht, wie zum Beispiel in systemischer Familientherapie, Gesprächsführung oder Schulpsychologie.
Voraussetzung für einen Job in diesem Bereich ist meist, dass man im Studium mindestens einen der Schwerpunkte Pädagogische Psychologie oder Klinische Psychologie gewählt hat. In der PSB gibt es zum Beispiel folgende Einsatzbereiche:
Schulpsychologe
Der Schulpsychologen bieten Schülern, Eltern, aber auch Schulen und Lehrkräften Unterstützung und Beratung bei schulbezogenen psychologischen Fragen und Problemen. Zu behandelnde Themen sind zum Beispiel Probleme mit Mitschülern, auffälliges Verhalten, Opfer von sexuellen Übergriffen, Angst vor Prüfungen, Schulstress, Sitzenbleiben oder die Entwicklung der Schullaufbahn. Zudem steht auch die Unterstützung der Lehrer bei Fort- und Weiterbildungen und der Schulen bei ihrer Gestaltung und Entwicklung auf dem Arbeitsplan.
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PSB an unterschiedlichen Einrichtungen
Eine psychosoziale Beratung gibt es nicht nur in der Schule, sondern in vielen weiteren Bereichen. So zum Beispiel auch während des Studiums. Dieses kann für die Studierenden eine Herausforderung darstellen, bei deren Bewältigung sie Hilfe brauchen. Und natürlich leiden Studierende auch unter weiteren Problemen, die z.B. sein können:
Schwierigkeiten im Studium (z.B. Entscheidungsfindung, Arbeitsstörungen, Prüfungsängste, Autoritätsängste)
Beziehungs- und Partnerkonflikte, Probleme bei der Partnersuche, Trennungsbewältigung
Isolation und Kontaktprobleme (z.B. soziale Phobien)
Ablösungsprobleme (z.B. Ablösung von den Eltern und Neuorientierung)
Weitere Beispiele aus diesem Feld sind Berufe in der Sozialberatung bzw. Berufe rund um das Thema Soziale Arbeit. Hier geht es unter anderem um Mobbing-Beratung, AIDS-Beratung, Schuldnerberatung, Drogen- und Suchtberatung, Frauenberatung, Obdachlosenberatung, Bewährungshilfe, Schwangerschaftskonfliktberatung, Sexualberatung und viele weitere Themen.
Weitere Berufe
Neben den in den vorherigen Abschnitten genannten Berufen, die nach dem Psychologie Studium zur Verfügung stehen, gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Felder, in denen Psychologen nach dem Studium arbeiten können.
Die Rechtspsychologie unterteilt sich in die Forensische Psychologie und die Kriminalpsychologie. Die beschäftigten Psychologen befassen sich zum Beispiel mit den geistigen, psychischen bzw. sozialen Ursachen von Verbrechen, erstellen Täter- bzw. Tatortprofile, beurteilen die Schuldfähigkeit von Angeklagten, erstellen Zukunftsprognosen für Straftäter oder geben als Sachverständige Entscheidungshilfen vor Gericht, zum Beispiel in Fragen des Sorgerechts.
Rehabilitationspsychologe
Die Rehabilitation dient der Vorbeugung einer drohenden Behinderung oder der Vermeidung der Verschlimmerung einer bestehenden gesundheitlichen Schädigung. Ein Psychoonkologe ist zum Beispiel ein Rehabilitationspsychologe. Wer diesen Beruf nach dem Psychologie Studium ergreift, unterstützt Menschen mit chronischen Erkrankungen oder die sich in einer Wiedereingliederungsmaßnahme befinden. Man arbeitet zum Beispiel mit
Langzeitarbeitslosen, die wieder ins Berufsleben finden sollen,
Strafgefangenen, die nach vollendeter Strafe wieder entlassen werden oder
Personen, die eine Sucht bekämpfen und versuchen, ein "normales" Leben zu führen.
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Verkehrspsychologe
Der Beruf als Verkehrspsychologe beschäftigt sich mit dem Verhalten von Personen im Straßenverkehr. Eines der Arbeitsgebiete ist die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), die man bei Verlust des Führerscheins ablegen muss. Des Weiteren arbeitet man mit Personen mit Behinderungen, Personen mit Einschränkungen, zum Beispiel der Sehfähigkeit, oder eben mit Verkehrsteilnehmern, die häufig oder gravierend gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen haben. Für sie erstellen Verkehrspsychologen Gutachten und empfehlen Hilfsmittel.
Zudem gehört die verkehrspsychologische Beratung (etwa von Fahranfängern) und die Therapie verkehrsbezogener posttraumatischer Belastungsstörungen (in der Regel solche, die nach Unfällen entwickelt wurden) zum Aufgabenfeld.
Sportpsychologe
Die mentale Stärke entscheidet oft über Sieg und Niederlage. Ein Sportpsychologe hilft einem Leistungs- oder Freizeitsportler dabei, mentale Stärke für die entscheidenden Punkte des Wettkampfs aufzubauen. Zunächst gewinnt er über Gespräche und Trainings- bzw. Wettkampfbeobachtung einen Einblick in das Erleben und Verhalten des Sportlers. Danach optimiert er das Training und gestaltet es so wettkampfnah wie möglich. Zusätzlich vermittelt er dem Sportler in Coachings das Know-how, um im Wettkampf die volle Konzentration und Leistung abrufen zu können. Auch bei Verletzungen ist der Sportpsychologe gefragt, um dem verletzten Sportler zurück in die Erfolgsspur zu helfen.
Sportpsychologen können über die Sportbranche hinaus in allen Bereichen einen Beruf ausüben, in denen Leistungsoptimierung bzw. -entwicklung eine Rolle spielt, zum Beispiel beim Coaching von Führungskräften.
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Berufe in Bildung und Coaching
Berufe in Bildung und Coaching
Als Berufe nach dem Psychologie Studium kommen für die Absolventen auch verschiedenste Aufgaben in den Bereichen Bildung und Coaching in Frage. Dazu zählen unter anderem Jobs an Universitäten, in Forschungseinrichtungen und natürlich auch in der Wirtschaft, z.B. bei Trainingsinstituten. Welche Berufe dir nach dem Studium genau offen stehen, haben wir recherchiert und führen nachfolgend einige Beispiele auf.
Viele Studienabsolventen bleiben auch nach dem Abschluss der Hochschule treu. Sie arbeiten zum Beispiel als wissenschaftliche Mitarbeiter, promovieren als Doktoranden oder arbeiten sich über die Jahre zum Lehrbeauftragten und Professor hoch. Daneben gibt es in Forschungseinrichtungen auch noch verschiedenste Stellen, die Psychologen nach dem Studienende antreten können. Für die meisten Einsatzgebiete gilt: Wer schon während des Studiums als studentischer Mitarbeiter in der Fakultät mitgearbeitet hat, bringt gute Voraussetzungen mit.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Doktorand
Unter dieser Bezeichnung werden Angestellte oder Beamte einer Hochschule, eines Forschungsinstituts oder einer Bundes- oder Versuchsanstalt zusammengefasst. An einer Hochschule forschen wissenschaftliche Mitarbeiter zusammen mit höher qualifizierten Wissenschaftlern (Professoren, Dozenten) in Projekten. Zudem betreuen sie Studierende ihrer Fakultät und führen Lehrveranstaltungen durch. Oftmals promovieren wissenschaftliche Mitarbeiter zudem zeitgleich und qualifizieren sich so zum Beispiel für eine spätere Habilitation und Professur.
Wissenschaftliche Mitarbeiter sind meistens befristet angestellt, wobei diese Befristung bis zu zwölf Jahren dauern kann.
Post-Doktorand
Als Post-Doktoranden (PostDoc) bezeichnet man Wissenschaftler, die nach Beendigung einer Promotion den Doktorgrad erlangt haben und nun an einer Universität oder einem Forschungsinstitut befristet angestellt sind. Während dieser Zeit arbeiten sie an Forschungsprojekten, wobei die Stelle des Post-Doktoranden meist durch Drittmittel finanziert wird. Ausgeschrieben wird die Stelle häufig mit der Bezeichnung "Wissenschaftlicher Mitarbeiter".
Grundsätzlich haben Post-Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter teilweise Überschneidungen im Arbeitsgebiet, allerdings ist eine (mindestens kurz vor dem Abschluss stehende) Promotion die Grundvoraussetzung. Eine Stelle als PostDoc ist also nicht direkt nach dem Psychologie Studium, sondern erst mit etwas Erfahrung in der wissenschaftlichen Arbeit möglich.
Professor / Lehrbeauftragter
Wer mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet, Forschungsarbeiten durchgeführt und entsprechende Veröffentlichungen erbracht hat, kann entweder Lehrbeauftragter bzw. Dozent oder in den Rang des Professors erhoben werden. In dieser Funktion lehrt man ein bestimmtes Fach bzw. innerhalb eines Fachbereichs und betreut die Studierenden, zum Beispiel bei Abschlussarbeiten.
Innerhalb der Hochschul- und Forschungslandschaft gibt es noch einige weitere Berufsmöglichkeiten für Absolventen eines Psychologie Studiums. Dazu zählen zum Beispiel Aufgaben als Studiengangskoordinator. Hierbei ist man zusammen mit dem Dekan des Studiengangs verantwortlich für die Organisation des gesamten Studienbetriebs innerhalb eines Studiengangs oder mehrerer thematisch verwandter Studiengänge.
Bildung und Coaching
Berufe in den Bereichen Weiterbildung und Coaching sind sehr begehrt. Nach einem Psychologie Studium kann man selten direkt in diesen Bereich einsteigen, sondern sollte erstmal Berufserfahrung sammeln – idealerweise in der Arbeitsumgebung, in der man später auch als Trainer arbeiten möchten. Alternativ kann man es auch mit einem Fernstudium Coaching versuchen. Um für dieses Berufsfeld in Frage zu kommen, sollte man unbedingt ein selbstbewusstes Auftreten mitbringen, denn man sollte keine Angst haben, vor dutzenden bis hunderten Personen zu sprechen. Zudem sollte man sich auf Widerspruch einstellen, wenn man zum Beispiel als Trainer eines Unternehmens neue Verkaufsmethoden vorstellt, die von den entsprechenden Mitarbeitern erstmal pauschal abgelehnt werden.
Interner Trainer bei einem Unternehmen
Vor allem mittelständische Unternehmen und große Konzerne leisten sich sogenannte Inhouse-Trainer oder -Coaches. Sie kommen unter anderem dann zum Einsatz, wenn Fachtrainings durchgeführt werden (z.B. Service- oder Verkaufstrainings). Dafür reisen sie oft von Filiale zu Filiale und sind dementsprechend viel unterwegs. Zu den Aufgabengebieten zählen auch die Beratung bei der Erstellung neuer Verkaufsmaterialien oder die Konzeption von Weiterbildungs- bzw. Trainingsveranstaltungen.
Coach bei einer Unternehmensberatung
Alternativ zu einer Festanstellung im eigenen Unternehmen nutzen viele Firmen auch die Möglichkeit, entsprechende Trainer über Unternehmensberatungen anzuheuern. Hier ergeben sich also auch Berufe für Psychologen. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die selbständige Durchführung von Trainings, Workshops oder Seminaren und ihre Weiterentwicklung.
Auch die Selbständigkeit ist eine Möglichkeit, um im Coaching zu arbeiten. Vor allem viele Absolventen des Psychologie Studiums, die eine Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten gemacht haben, bieten neben der Beratung und Behandlung von psychischen Krankheiten auch Coaching für Privatpersonen und Unternehmen an.