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Uni, FH oder Akademie?

Unis, Fachhochschulen und Akademien bieten gleichermaßen Studiengänge in Psychologie an. Hast du deine Studiengangswahl getroffen, musst du dich nur noch entscheiden, an welcher Bildungseinrichtung du studieren möchtest. Wo die Unterschiede zwischen Uni, FH und Akademie liegen, erklären wir dir in diesem Artikel.

Bevor die Reizüberflutung wegen der großen Auswahl bei dir einsetzt, können wir dich beruhigen: Du kannst keine falsche Entscheidung bezüglich der Hochschulart treffen. Denn unabhängig von der Art der Hochschule (Uni, FH oder Akademie) oder ob sie privat oder staatlich ist, wird ein Psychologie Studium oder ein spezialisierter Studiengang der Psychologie dank der einheitlichen Bachelor- und Masterabschlüsse überall anerkannt.

Tatsächlich gab es noch vor einigen Jahren bedeutende Unterschiede zwischen Universitäten und Fachhochschulen. Dabei galten Universitäten als sehr wissenschaftlich und forschungsorientiert, während die Fachhochschulen durch einen sehr hohen Praxisbezug punkteten. Mittlerweile haben sich beide Hochschularten aneinander angeglichen und die jeweiligen Vorteile des anderen teilweise mit übernommen.

Durch die Bologna-Reform gibt es nun ein zweistufiges System, das den Bachelor- und Masterabschluss umfasst. Beide Abschlüsse dauern an Uni und FH gleich lang: der Bachelor dauert in der Regel sechs Semester, der Master dauert in der Regel drei bis vier Semester.

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Uni, FH oder Akademie?

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Psychologie Studium an der Universität

Viele Universitäten in Deutschland bieten ein Psychologie Studium und weiterführende Masterstudiengänge in Psychologie an. Deswegen solltest du diese Hochschulart auf jeden Fall in deine Überlegungen einbeziehen. Aber was genau macht eine Universität aus?

Zunächst einmal gilt die Universität als die höchste Bildungseinrichtung in Deutschland – obwohl sich alle Hochschulen durch die Bologna-Reform (also die allgemeine Umstellung auf die international anerkannten Bachelor- und Masterabschlüsse) aneinander angenähert haben. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Universität eine lange Tradition und Geschichte hat, aber auch daran, dass den Universitäten das Promotionsrecht vorbehalten ist.

Fächer und Fokus

Ein weiterer Punkt ist das breite Fächerangebot. Während Fachhochschulen und Akademien eine vergleichsweise kleine Auswahl an Studiengängen anbieten, kann eine große Universität schon 60 und mehr Studiengänge aufweisen, plus die unterschiedlichen Fächerkombinationen und Abschlüsse. Der Fokus liegt bei allen Fächern ist der Regel auf Wissenschaft, Forschung und Lehre, welche die Säulen der Universität sind. Doch um auch den praktischen Anteil nicht zu kurz kommen zu lassen, beinhaltet das Studium Praktika, Projektarbeiten oder wahlweise Auslandssemester.

Student und Dozent

Das große Studienangebot muss Platz für viele tausende Studenten bieten. So sind Studiengänge – sofern sie nicht zulassungsbeschränkt sind – teilweise überlaufen. Wem es nichts ausmacht, in der Masse unterzugehen, der ist hier genau richtig. Leider bedeutet das meistens im Umkehrschluss, dass es große Lerngruppen gibt und die Betreuung des Einzelnen durch Dozenten und Professoren nur bedingt stattfinden kann.

Eigenorganisation

Studenten einer Universität sind in ihrem Studium selbstbestimmter als an einer FH oder Akademie und tragen mehr Eigenverantwortung für den Ver- und Ablauf ihres Studiums. So können sie beispielsweise ihren Stundenplan selber zusammenstellen und müssen sehen, wie sie die geforderten Credit Points sammeln. Selbstorganisation, Disziplin und Motivation sollten am besten jedem liegen, der  Psychologie an einer Universität studieren möchte.

Psychologie Studium an der Fachhochschule

Eine Fachhochschule zeichnet sich besonders durch einen praxisnahen Bezug und durch praktisches Lernen aus. Natürlich kommt auch der wissenschaftliche Aspekt nicht zu kurz, allerdings nicht so intensiv wie an einer Uni. Viele Praktika, Projektphasen und auch der Kontakt zu Dozenten aus der Branche bereiten dich bestens und ganz praktisch auf das Berufsleben nach dem Psychologie Studium vor. Bei der Suche nach einem Praktikumsplatz kann dir die FH behilflich sein, da sie in der Regel viele Kontakte zu Unternehmen pflegt. Nicht nur, um die Dozenten anzustellen, sondern auch weil an Fachhochschulen häufig ein duales Studium angeboten wird, dessen praktische Phasen in einem Unternehmen stattfinden. Ein duales Studium in Psychologie wird allerdings nicht angeboten.

Student und Dozent

Eine Fachhochschule kann nicht so viele Studenten aufnehmen wie eine Uni. Somit bleiben die Kurse überschaubar und es wird schwer, sich in der großen Masse zu verstecken. Dafür ist die Betreuung durch die Dozenten und Professoren intensiver, was besonders schön ist, wenn man Anliegen und Fragen hat.

Eigenorganisation

Die Lehrorganisation ist an einer FH strenger geregelt als an einer Universität. In der Regel erhältst du in jedem Semester einen vorgegebenen Stundenplan, an den du dich halten musst. Dies ist vor allem für diejenigen ein Vorteil, die sich mit der Eigenorganisation und Motivation schwertun.

Die Umbenennung

Die Bologna-Reform hat nicht nur Spuren bei den Abschlüssen an Uni, FH und Akademie hinterlassen. Durch die Annäherung von Universitäten und Fachhochschulen hat sie indirekt dazu geführt, dass Fachhochschulen sich immer häufiger als Hochschule oder University of Applied Science umbenennen. So rücken sie auch namentlich näher an die Universitäten heran.

Psychologie Studium an der Akademie

Eine Akademie ist ein Überbegriff für alle Lehr-, Bildungs-, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen. Sie ist allerdings nicht zwangsläufig als staatliche Hochschule anerkannt und darf deswegen keine Bachelor- und Masterabschlüsse vergeben. So kommt es nicht selten vor, dass Akademien mit Universitäten und Hochschulen zusammenarbeiten und durch diese Zusammenarbeit auch die international anerkannten Abschlüsse verleihen dürfen.

Studiengebühren

Da Akademien nicht vom Staat subventioniert werden, müssen sie sich selbst finanzieren. Deshalb werden für die Studierenden Studiengebühren fällig, die je nach Anbieter zwischen 200 Euro und 700 Euro im Monat liegen. Das kann ganz schön ins Geld gehen, aber es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten.

Organisation

Was die Organisation des Studiums, die kleinen Lerngruppen und die Betreuung durch die Dozenten betrifft, sind die Akademien recht nah an den Fachhochschulen dran. Es gibt kleine Kurse und es gibt eine intensive Betreuung durch die Dozenten. Auch im Unterricht wird der Fokus verstärkt auf die Praxis und nicht auf die Wissenschaft gelegt.

Bewerbung

Ein großer Unterschied liegt jedoch im Bewerbungsprozess: Häufig kommt es vor, dass Studenten mit ihrer Bewerbung auch ein Motivationsschreiben einreichen müssen, um erkenntlich zu machen, warum sie Psychologie studieren wollen. Überzeugt die Bewerbung, werden die Bewerber zu einem persönlichen Gespräch an die Akademie eingeladen oder müssen Eignungsprüfungen ablegen. Wie genau der Bewerbungsprozess aussieht, hängt von der Akademie ab. Mehr Infos dazu findest du auch auf den Seiten der Anbieter.

Für welchen Hochschultyp soll ich mich entscheiden?

Wie auch immer deine Entscheidung ausfallen wird - ob Uni, FH oder Akademie - sie ist nicht falsch, nicht besser oder schlechter. In Anbetracht der Lage, dass die Abschlüsse in der Regel identisch sind (Bachelor und Master), ist deine Entscheidung eine Frage der Typsache.

Lernst du gerne flexibel und kannst dich selbst gut organisieren? Macht es dir nichts aus, in der Studentenmasse an der Universität anonym zu bleiben? Dann ist die gute, alte Uni vielleicht das Richtige für dich. Suchst du ein Psychologie Studium mit einem hohem Praxisbezug und lernst lieber in einem vorgegebenen Rahmen, dann könnte eine Hochschule oder eine Akademie in Frage kommen.

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