Das Pädagogische Psychologie Studium, welches an einigen Hochschulen auch Schulpsychologie Studium heißt, verbindet inhaltlich die Bereiche Pädagogik und Psychologie. Themen, die sich im Studienverlauf wiederfinden, sind beispielsweise Lernprozesse, Lernstörungen, Interaktionen zwischen Lehrern und Schülern oder nur unter Schülern, schulische Notengebung und die Evaluation von Bildungssystemen.
Auch Fragen, die die Lernmotivation, Hochbegabung und die Sicherstellung von Unterrichtsqualität betreffen, fallen in das Tätigkeitsfeld von pädagogischen Psychologen. Die Intelligenzforschung und das Konstrukt der Intelligenz betreffende Forschungsfragen, wie beispielsweise der Einfluss von Umwelt und Vererbung auf die Intelligenz, ist ein Gebiet der Pädagogischen Psychologie.
Pädagogische Psychologie beschäftigt sich auch mit Stufenmodellen der Persönlichkeits-, Sprach- und kognitiven Entwicklung bei Kindern. Sie ist in hohem Maße praxisrelevant, soll sie doch Lehrern eine Hilfestellung geben und so den Unterricht optimieren. Im öffentlichen Raum sind große Evaluationsstudien und Leistungsvergleiche von Schülern, wie beispielsweise die PISA-Studie, als Forschungsergebnisse von pädagogischen Psychologen anerkannt.
Dabei können dir folgende Inhalte im Studienverlauf begegnen:
Der Master vertieft diese Inhalte und ergänzt sie durch grundlegende Disziplinen aus der Pädagogik:
- Kognitionswissenschaft
- Sprachwissenschaft
- Erziehungswissenschaft
- Soziologie
Das Pädagogische Psychologie Studium wird hauptsächlich als Masterstudiengang angeboten, welches immer einen ersten Hochschulabschluss voraussetzt. Ganz egal, ob Bachelor oder Master, es gibt immer einige formale Zugangskriterien, die du erfüllen musst, um zum Studium zugelassen zu werden.
Diese Voraussetzungen werden von der jeweiligen Hochschule festgelegt und können daher von Hochschule zu Hochschule etwas abweichen. Dennoch gibt es einige Bedingungen, die du in jedem Fall mitbringen musst.
Bachelor
Du musst die Hochschulzugangsberechtigung haben, dies bedeutet:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder
- Fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife (Fachabitur) oder
- Eine entsprechende berufliche Qualifikation (Studium ohne Abitur)
An manchen Hochschulen ist das Bachelorstudium mittlerweile auch ohne Abitur möglich. Du kannst auch mit einer beruflichen Qualifikation zum Studium zugelassen werden. Infos darüber findest du immer auf den Webseiten der Hochschulen.
Numerus Clausus
Die Bachelor-Angebote im Bereich Pädagogische Psychologie setzen zudem auf die Studienplatzvergabe mittels Numerus Clausus. Dieser kommt immer dann zum Einsatz, wenn es mehr Bewerber an einer Hochschule gibt, als freie Studienplätze zur Verfügung stehen.
Master
- Erster Hochschulabschluss (Bachelor oder vergleichbarer Abschluss) in Psychologie oder einem Studiengang aus dem psychologischen Kontext
- Abschluss des Erststudiums mit einer Mindestnote von 2,5 oder besser
Persönliche Voraussetzungen
Für jedes Studium sind einige persönliche Voraussetzungen von besonderem Vorteil, um das Studium erfolgreich meistern zu können. Im Bereich Pädagogische Psychologie sind dafür folgende Eigenschaften von großem Vorteil:
- Empathie
- Einfühlungsvermögen
- Spaß am Umgang mit Kindern
- Verantwortungsbewusstsein
- Analytische Fähigkeiten
- Kommunikationsstärke
- Belastbarkeit
- Dauer: 6 bis 7 Semester Regelstudienzeit
- Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
- Schwerpunkte: meistens im Bereich der Anwendungsfächer individuell wählbar im Studienverlauf
- Praxissemester: meistens ja, abhängig von der Hochschule
- Auslandssemester: häufig, abhängig von der Hochschule
- Dauer: 4 Semester Regelstudienzeit
- Abschluss: Master of Science (M.Sc.)
- Schwerpunkte: meistens im Bereich der Anwendungsfächer individuell wählbar im Studienverlauf
- Praxissemester: meistens ja, abhängig von der Hochschule
- Auslandssemester: häufig, abhängig von der Hochschule
Das Pädagogische Psychologie Studium ist hauptsächlich als klassisches Vollzeit-Studium angelegt. Dabei gehst du unter der Woche tagsüber in die Hochschule und studierst. Am Abend und am Wochenende hast du dann freie Zeit zur Verfügung. Diese kannst du zum Lernen oder für einen studentischen Nebenjob nutzen oder einfach deine Freizeit genießen.
An manchen Hochschulen gibt es aber auch die Möglichkeit das Pädagogische Psychologie Studium neben der Berufstätigkeit zu absolvieren. Dafür stehen dir diese beiden Varianten zur Auswahl:
Studienverlauf und Dauer können dabei von der oben beschriebenen Vollzeit-Variante abweichen.
Mit einem Abschluss in der Pädagogischen Psychologie bist du für viele Berufsfelder aus dem Bereich der Pädagogik qualifiziert. Dazu zählen unter anderem die Erziehung und der Wissenserwerb in pädagogischen Institutionen und der Familie, Diagnostik und Behandlung von psychischen Störungen, Beratung, Lern- und Verhaltenstraining, Prävention, Supervision, Coaching, kulturübergreifende Erziehung und Erwachsenenbildung.
Du siehst: Rund um die Themen Lernen und Lehren stehen dir zahlreiche Tätigkeiten offen. Dazu gehören auch:
- Psychologische Entwicklungsdiagnostik
- Frühförderung in den ersten Lebensjahren
- Planung und Durchführung von Interventions- und Trainingsmaßnahmen
- Schulpsychologische Diagnostik bei Begabungsfragen und Schulleistungsproblemen
- Betriebliche Bildung, Weiterbildung und Erwachsenenbildung
- Personalplanung und Organisationsgestaltung
Grundsätzlich ist es sehr schwierig verbindliche Aussagen über das Gehalt in der Psychologie zu treffen. Das Einkommen wird von jedem Arbeitgeber individuell festgelegt. Im Bereich der Pädagogischen Psychologie laufen dabei die Bedingungen von Psychologie und Pädagogik zusammen. Wenn du bei einer sozialen Einrichtung, zum Beispiel bei einem städtischen oder konfessionellen Träger, angestellt bist, unterliegt dein Gehalt immer den tariflichen Bestimmungen. Wenn du bei einem Unternehmen tätig bist, unterstehst du den Begebenheiten des freien Marktes. Dies ist eine der wichtigsten Kriterien, die dein Einkommen als Pädagogischer Psychologe bestimmen. Außerdem wird das Gehalt noch von verschiedenen Faktoren bestimmt. Dazu gehört die Branche, in der du tätig bist, die Größe des Arbeitgebers bzw. Unternehmens und auch dein Hochschulabschluss (Bachelor oder Master).
Als Schulpsychologe bzw. Schulpsychologin im öffentlichen Dienst wirst du nach dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst bezahlt. Hier liegt die monatliche Vergütung in der Entgeltgruppe E 13 zwischen 4.628 Euro bis 6.635 Euro abhängig von Erfahrung und Beschäftigungsdauer.
Ganz anders sieht es in einem Beruf in der freien Marktwirtschaft aus. Arbeitest du zum Beispiel für eine private Hochschule oder eine nicht staatliche Beratungsstelle, verdienst du im Durchschnitt 3.200 Euro brutto im Monat. Diese Zahl ist nur eine Richtlinie, denn viele Faktoren beeinflussen dein Gehalt.
Hier ein Beispiel: In Mecklenburg-Vorpommern verdienst du im Durchschnitt 2.579 Euro brutto im Monat. In Hessen jedoch liegt das Durchschnittsgehalt bei 3.889 Euro (Quelle: Gehalt.de). Dein Standort macht also einen großen Unterschied. Auch die Qualifikation und die Größe des Unternehmens können dein Gehalt beeinflussen.