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Sportpsychologie Studium

Hinter sportlichem Erfolg steckt oft viel mehr als nur hartes körperliches Training und Disziplin. Erfolgreiche Sportler*innen besitzen auch mentale Stärke und unbändigen Siegeswillen. Um die Psyche von Sporttreibenden dauerhaft zu festigen, sind häufig Sportpsycholog*innen im Einsatz. Auch du möchtest das Zusammenspiel von Körper und Geist verstehen und beeinflussen? Dann entscheide dich für ein Sportpsychologie Studium! Alle Infos zu Studieninhalten, Voraussetzungen und Verlauf sowie Karriere und Gehalt findest du hier!

Real Madrid hat sie, der Deutsche Olympische Sportbund vertraut darauf und zahlreiche nationale und internationale Sportprofis arbeiten mit ihnen zusammen: Sportpsycholog*innen. Neben körperlicher Fitness, Training und Disziplin gehört auch die mentale Stärke zum Erfolgsrezept von Athlet*innen in jeglichen Wettbewerben.

Während Leistungsdruck und Konkurrenzkampf immer weiter ansteigen, gewinnt die mentale Vorbereitung von Sportler*innen eine viel stärkere Bedeutung. In jedem Wettkampf müssen Athlet*innen in der Lage sein, sich voll und ganz auf die sportliche Aufgabe zu konzentrieren und äußere Umstände – sei es das Publikum im Stadion, die mögliche Prämie im Falle eines Sieges oder die anstehende Vertragsverlängerung – auszublenden. Sporttreibende müssen mit Niederlagen umgehen können, sich selbst vermarkten und zeitgleich weiterhin Bestleistungen erbringen. Dies ist nicht immer leicht und nicht jeder Mensch, der für eine Sportart ein besonders Talent hat, ist mit der gleichen Willensstärke und psychischen Belastbarkeit ausgestattet. An diese Schnittstelle zwischen Sport und Leistungsdruck treten die Sportpsycholog*innen.

Als Sportpsycholog*in arbeitest du gemeinsam mit den Coaches, einzelnen Sportprofis und Mannschaften zusammen. Du entwickelst Konzepte, Trainingsmethoden und Übungen, die dabei helfen, die mentale Fitness von Athlet*innen zu stärken und sie psychisch auf alle Herausforderungen vorzubereiten.

Im Folgenden erfährst du nun alles Wissenswerte über den Studiengang Sportpsychologie, der eine besondere Nische des Psychologie Studiums darstellt. Wir informieren dich über Studieninhalte, Voraussetzungen sowie Karriere und Gehalt.

Alle Infos zum Sportpsychologie Studium

Studieninhalte

Im Sportpsychologie Studium erwirbst du Fachwissen an der Schnittstelle zwischen Sport und Psychologie. Bei Sportpsychologie handelt es sich um ein Teilgebiet der Psychologie und auch der Sportwissenschaft. Im klassischen Psychologie Studium kann Sportpsychologie, je nach Hochschule, ein Vertiefungsfach sein.

Fast alle Studienangebote im Bereich der Sportpsychologie sind als Masterstudium angelegt. Sie bauen auf einem Bachelorstudium auf und vermitteln Fachkenntnisse im sehr speziellen Themenfeld der Sportpsychologie.

Die bisher wenigen Sportpsychologie Bachelorstudiengänge unterscheiden sich vor allen Dingen darin, dass sie ihren Fokus entweder mehr auf den Bereich Sportwissenschaften legen oder die Sporttherapie und gesundheitliche Prävention in den Mittelpunkt rücken.

Im Sportpsychologie Bachelor können dir folgende Module begegnen:

  • Sportwissenschaft
  • Sportpsychologie
  • Angewandte Sportpsychologie
  • Bewegungsbezogene Trainingssteuerung
  • Sportmanagement
  • Kognitive Psychologie und Bewegungssteuerung
  • Sporttherapie
  • Prävention

Im Masterstudium kannst du dein gesammeltes Fachwissen aus dem Bachelorstudium vertiefen und dich auf einen Schwerpunkt fokussieren.

Der Master Sportpsychologie beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Studieninhalten:

  • Sportpsychologie
  • Sportmanagement
  • Sportwissenschaft
  • Beratung und Coaching
  • Sportwissenschaftliches und mentales Training
  • Psychologische Analyse
  • Diagnostik in der Sportpsychologie
  • Verhaltenstherapeutische Interventionen

Des Weiteren steht im Studium auch die Vermittlung von Soft Skills auf dem Lehrplan. Dazu gehören die Themen wissenschaftliches Arbeiten, Präsentation, Moderation oder weitere soziale Kompetenzen. Je nach Hochschule und Ausrichtung des Studiengangs können auch noch zusätzliche Sprachkenntnisse vermittelt werden. Das Masterstudium Sportpsychologie ist an einigen Hochschulen international ausgerichtet und findet dort aus diesem Grund auf Englisch statt.

Generell können sich Inhalte und Schwerpunkte je nach Hochschule immer etwas unterscheiden. Bevor du dich an einer Hochschule bewirbst, solltest du dir die Modulhandbücher anschauen und herausfinden, welche Seminare konkret angeboten werden. So kannst du sichergehen, dass du im Studium Inhalte lernst, die dich wirklich interessieren und dich auf deinen Traumberuf vorbereiten.

Passende Hochschulen für Sportpsychologie

Voraussetzungen

Wenn du dich für ein Sportpsychologie Studium interessierst, musst du einige formale Voraussetzungen erfüllen, um zum Studium zugelassen zu werden. Diese Zugangskriterien gelten sowohl für staatliche als auch für private Hochschulen.

Bachelor

Für ein Sportpsychologie Bachelorstudium brauchst du die Hochschulzugangsberechtigung, dies bedeutet:

  • Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder
  • Fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife (Fachabitur) oder
  • Berufsqualifizierender Hochschulabschluss

Je nach Hochschule ist das Studium auch ohne Abitur möglich. Was genau das bedeutet und welche Kriterien in diesem Fall gelten, erfährst du in unserem ausführlichen Ratgeber zum Thema Studieren ohne Abitur.

Außerdem gibt es beim Sportpsychologie Bachelor folgende Kriterien:

Sporteignungstest

An manchen Hochschulen musst du für das Sportpsychologie Studium einen Sporteignungstest bestehen. Inhalte dieser Prüfung sind in der Regel verschiedene sportliche Aufgaben aus den Disziplinen Leichtathletik, Schwimmen, Gymnastik/Tanz, Turnen und Ballsportarten. Genauere Informationen zur Sporteignungsprüfung findest du meist direkt auf der Website der Hochschule.

Numerus Clausus

Der Numerus Clausus (NC) kommt dann zum Einsatz, wenn es mehr Bewerber*innen als Studienplätze gibt. Das Angebot an Bachelor-Studiengängen in der Sportpsychologie ist aktuell sehr gering. Die meisten Hochschulen agieren noch ohne NC. Dies kann sich aber ändern, informiere dich also am besten bei der jeweiligen Hochschule, ob es eine Zulassungsbeschränkung über den Numerus Clausus gibt.

Eigenes Verfahren

Die meisten (privaten) Hochschulen wenden neben den formalen Voraussetzungen ein hochschuleigenes Auswahlverfahren in ihrem Bewerbungsverfahren an. Es ist gut möglich, dass du ein Motivationsschreiben verfassen und an einem Bewerbertag teilnehmen musst. Die Hochschulen wählen ihre Studierenden dabei aufgrund von individuellen Kriterien aus.

Master

  • erster Hochschulabschluss (Bachelor oder vergleichbarer Abschluss) in Psychologie oder einem Studiengang aus dem Bereich Sportwissenschaften (oder human-geisteswissenschaftliche Fächer mit Studienanteilen in Beratung und Sport)
  • je nach Hochschule Mindestnote im Bachelor von 2,5 oder besser

Persönliche Voraussetzungen

Das Sportpsychologie Studium vereint die beiden Bereiche Sportwissenschaften und Psychologie, aus diesem Grund solltest du großes Interesse an beiden Themen mitbringen. Wenn du Sportpsychologie studieren willst, können außerdem die folgenden charakterlichen Eigenschaften nicht schaden:

  • soziale Kompetenz
  • Empathie
  • Einfühlungsvermögen
  • hohe sportliche Kompetenz
  • Interesse an Bewegung und Gesundheit
  • Kommunikationsstärke
  • analytische Fähigkeiten

Dauer und Verlauf

Bachelor

  • Dauer: 6 bis 7 Semester Regelstudienzeit
  • Abschluss: Bachelor of Science (B. Sc.)
  • Schwerpunkte: meistens im Bereich der Anwendungsfächer individuell wählbar
  • Praxissemester: meistens ja, abhängig von der Hochschule
  • Auslandssemester: häufig, abhängig von der Hochschule

Master

  • Dauer: 4 Semester Regelstudienzeit
  • Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
  • Schwerpunkte: meistens im Bereich der Anwendungsfächer individuell wählbar
  • Praxissemester: meistens ja, abhängig von der Hochschule
  • Auslandssemester: häufig, abhängig von der Hochschule

Studienformen

Das Sportpsychologie Studium kannst du an staatlichen Hochschulen nur in Vollzeit studieren. An einigen privaten Hochschulen wird Sportpsychologie wiederum als

angeboten. Je nach Hochschule ist es möglich, dass beim berufsbegleitenden Studium einige Veranstaltungen virtuell stattfinden. Wenn du bereits berufstätig bist und neben dem Job flexibel studieren willst, informiere dich direkt bei der Uni deiner Wahl über deine Möglichkeiten.

Ein duales Sportpsychologie Studium wird nicht angeboten.

Karriere nach dem Sportpsychologie Studium

Die Sportpsychologie ist nicht nur im Studium eine Nische, sondern auch in der Berufswelt der Psychologie eine spezielle Fachrichtung. Nichtsdestotrotz können Sportpsycholog*innen in vielen verschiedenen Bereichen tätig sein. Mit einem Abschluss in Sportpsychologie kannst du in Vereinen, bei Sportverbänden sowie Organisationen im Spitzensport oder für einzelne Sportler*innen arbeiten. In der Regel übernimmst du dabei eine beratende Funktion. Zu deinen Aufgaben können auch Teamentwicklung, Krisenmanagement oder Medientraining gehören.

Es stehen dir aber auch Tätigkeiten in der Fitnessbranche offen. Und die Gesundheitsbranche ist ebenfalls ein Markt, in dem Sportpsychologen immer mehr an Bedeutung gewinnen und dir somit verschiedene Aufgaben rund um die sportpsychologische Betreuung von Reha-Patient*innen, das Thema Prävention und Sportmotivation zur Auswahl stehen. Natürlich kannst du auch an der Hochschule bleiben und dich dort der Forschung zum Thema Sportpsychologie widmen oder unterrichten. Das kannst du ebenfalls in der Erwachsenenbildung oder an Fachakademien.

Generell lassen sich die Aufgabenfelder für Sportpsycholog*innen in drei große Bereiche unterteilen:

  • Beratung und Betreuung
  • Forschung
  • Lehre

Gehalt

Was verdienen Sportpsycholog*innen? Wir haben für dich recherchiert und folgendes herausgefunden:

Das Mediangehalt von Sportpsycholog*innen liegt bei 4.723 Euro Bruttomonatsgehalt. Die Gehaltsspanne liegt ca. zwischen 3.570 Euro und 5.800 Euro brutto pro Monat.

© Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: Entgeltatlas 2022

Die genannten Gehaltszahlen kannst du als Orientierungswerte nutzen, du solltest aber nicht auf diese Summen bestehen, denn: So vielseitig deine Berufsmöglichkeiten sind, so groß ist auch deine mögliche Gehaltsspanne. Als Betreuer*in im Spitzensport hast du beispielsweise ganz andere Gehaltsaussichten als in der Lehre und Forschung.

Hinzu kommt, dass dein individuelles Einkommen von verschiedenenGehaltsfaktoren beeinflusst wird. Zu diesen Faktoren zählen die Größe und der Standort deines arbeitgebenden Unternehmens, deine Qualifikation, Berufserfahrung und nicht zuletzt dein Verhandlungsgeschick.;

Es macht ebenfalls einen großen Unterschied, ob du als selbstständige*r Sportpsycholog*in tätig bist oder bei einem Verein, Verband oder in einem Unternehmen.

Verbände und öffentliche Sportorganisationen richten ihr Gehalt meist an bestimmten Tarifen aus. Dort gibt es unterschiedliche Lohn- und Tarifgruppen.

Wenn du für einen Verein oder Sportler*in arbeitest, stellt sich natürlich die Frage nach der Bekanntheit und Größe. Je erfolgreicher das Klientel ist, desto umfangreicher ist die Betreuung und desto besser sind die finanziellen Mittel. Daher wird in solchen Fällen auch das Gehalt für dich höher ausfallen. In Unternehmen der Sport- und Fitnessbranche ist dein Einkommen ebenfalls an wirtschaftliche Kriterien geknüpft.

Natürlich spielt auch der Grad Professionalisierung in der Sportpsychologie eine große Rolle. Ein Bundesligaverein, sei es im Fußball oder im Handball, zahlt deutlich mehr als ein Verband, der sich um die Nachwuchsförderung auf regionaler Ebene kümmert.

Alles in allem lässt sich sagen: Im Bereich der Sportpsychologie gibt es so viele Gehaltsfaktoren und Aufgabenbereiche, dass es unmöglich ist, verbindliche Zahlen über das Einstiegshalt oder das Jahresgehalt zu treffen.

Gut zu wissen: Das Mediangehalt ist der mittlere Wert, der aus den gesammelten Daten ermittelt wurde. Das bedeutet, dass genau die Hälfte aller Gehälter darüber und die andere Hälfte darunter liegt.

17 Hochschulen, die ein Sportpsychologie Studium anbieten

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